Als Zamperl werden in München traditionell kleine Hunde bezeichnet. Der Begriff leitet sich von ital. “zampa” = Pfote ab. Aber Zamperl nennt man auch andere kleine Hunderassen, Mischlinge oder ganz allgemein Hundewelpen. Sie sind nicht nur treue Begleiter, sondern Teil des bayerischen Lebensgefühls und ein Symbol der Stadt.
Dackel Waldi war das erste Maskottchen
Der Dackel ist der bayerischste aller Hunde. Schon die Wittelsbacher züchteten ihn. Er wurde zur Jagd eingesetzt und galt als ein Privileg des Adels. In den 1960 Jahren erfand die Karikaturistin Franziska Bilek ein Münchner Original – den Grantler Herrn Hirnbeiß. Auch er hatte ein solches Zamperl.
Und als 1972 die Olympischen Sommerspiele in der bayerischen Landeshauptstadt stattfanden, war „Waldi“ das Maskottchen der Olympiade. Der Dackel wurde von dem bekannten Grafikdesigner Otl Aicher entworfen. Waldi war ein Symbol für die Ausdauer und Beweglichkeit der Sportler und tatsächlich das erste offizielle Olympia-Maskottchen überhaupt. Den buntgestreiften Hund gab es unter anderem als Stofftier, Anstecker oder aus Plastik. Er löste damals weltweit einen regelrechten Dackelboom aus.
Typisches Haustier der Münchner
Ab 1972 war der Dackel Oswald im Münchner Tatort das Markenzeichen des Kommissars Veigl, gespielt von Gustl Bayrhammer. Der schwarze Kurzhaardackel etnwickelte sich schnell zum Publikumsliebling. Er begleitete den Kommisar auf Schritt und Tritt und wurde in einer Tasche ins Präsidium geschmuggelt.
Bis heute gilt der Dackel als typisches Haustier der Münchner. Böse Zungen behaupten, der kleine Kerl sei nämlich genauso stur und eigensinnig wie die Einheimischen der bayerischen Landeshauptstadt. Nachdem jahrelang der Mops und die Französische Bulldogge als Modehund galten, kann man inzwischen ein Comeback des knuddeligen Dackels beobachten.
Der Dackel und sein Charakter
Der Dackel hat ein mutiges, kampflustiges Wesen. Das kommt daher, dass er ursprünglich als Jagdhund gezüchtet wurde, um zum Beispiel Dachse zu jagen. Das ist auch im Alltag zu spüren. Trotz seiner geringen Größe strotzt der Dackel vor Selbstbewusstsein. Er ist auch nicht so bindungswillig wie andere Rassen. Wer sich einen Dackel als Haustier holt, muss sich bewusst sein, dass er Zeit in dessen Erziehung stecken und den Hund konsequent führen muss.
München hat eine eigene App
In München gibt es mehr als 35.000 Zamperl und jedes Jahr werden es rund 1.000 mehr. Die meisten Hunde gibt es in Ramersdorf-Perlach und Bogenhausen, die wenigsten im Westend. Die Stadt München bietet sogar eine eigene Zamperl-App für alle Hundebesitzer. Damit kann man sich informieren, wo überall in der Stadt Leinenpflicht besteht und wo der Hund frei herumlaufen darf.
An bestimmten Plätzen in München sind Hunde gänzlich verboten, nämlich auf Kinderspielplätzen und auf der Theresienwiese während des Oktober- und Frühlingsfestes. Auf allen Wiesen mit grünen Pfosten und einem durchgestrichenen Hundesymbol sind sie ebenfalls nicht erlaubt. Und in den meisten Parkanlagen Münchens gilt ebenfalls Leinenpflicht. Außerdem müssen große Hunde ab 50 Zentimeter Schulterhöhe auch in Fußgängerzonen, bei Kinderspielplätzen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Stadtzentrum angeleint sein.
Und noch ein Tipp für alle Hundebesitzer, die in der Münchner Innenstadt unterwegs sind: Am Fischbrunnen auf dem Marienplatz ist extra eine Trinkstelle für alle Zamperl vorhanden. Hier können die Münchner ihre durstigen Vierbeiner jederzeit mit Wasser versorgen.
Und für alle Dackel-Freunde – deinen Liebling gibt es auch für´s Handgelenk >>> Armband Zamperl.