Bogenhausen liegt im Nordosten und ist eines der vielfältigsten Stadtviertel Münchens. Mehr als 80.000 Menschen leben im Stadtbezirk 13, zu dem auch der Herzogpark, Johanniskirchen, Oberföhring, Denning, Englschalking, Daglfing und Zamdorf gehören.

Bogenhausen entstand aus mehreren Dörfern

Schon früh war das Gebiet des heutigen Bogenhausens besiedelt und ist älter als München selbst. Erstmals urkundlich erwähnt war es in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, nämlich als „Pupinhusir“, was in etwa mit „Häuser des Poapo“ (Poapo war ein Adeliger des mittelalterlichen Bayerns) übersetzt werden kann.
Im Mittelalter waren die Dörfer Bogenhausen, Denning und Zamdorf Teil des Herzogtums Bayern. Ober-, Unterföhring, Englschalking und Daglfing gehörten bis zur Säkularisation 1803 zum Bischofssitz Freising. Im 17. und 18. Jahrhundert ließen sich in Bogenhausen verschiedene Adelsgeschlechter nieder und errichteten herrschaftliche Gebäude mit großen Gärten.

Wer dem Herzogpark seinen Namen gab

Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb Maximilian von Montgelas Schloss Stepperg am heutigen Herkomerplatz und nutzte es als Sommerresidenz. Durch die Isarregulierung erhielt er außerdem Auengebiete an der Isar und ließ dort von Friedrich Ludwig von Sckell großzügige Parks und Naturgärten anlegen. 1839 wurde das Ganze an Herzog Max in Bayern verkauft. Diesem verdankt der Herzogpark auch seinen Namen. Nachdem die Familie des Herzogs den Park nicht mehr halten konnte, wurde das Gebiet aufgeteilt und von wohlhabenden Bürgern bebaut.

1892 wurde Bogenhausen nach München eingemeindet, die Dörfer Johanniskirchen, Oberföhring, Englschalking, Denning, Zamdorf, Steinhausen und Daglfing zwischen 1913 und 1937. Mitte der 1950er Jahre errichtete man in der sogenannten Parkstadt Bogenhausen die ersten Hochhäuser Münchens, die heute unter Denkmalschutz stehen. Der Arabellapark entstand ab 1966. Die 2011 auf dem Effnerplatz installierte Mae West Skulptur gilt heute neben dem Friedensengel als Wahrzeichen Bogenhausens.

Was man in Bogenhausen gesehen haben sollte

Seit 1899 thront der goldene, sechs Meter hohe Friedensengel über der Stadt und erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871. Heute ist er nicht nur ein bekannter Münchner Aussichtspunkt über die Stadt, sondern auch eine beliebte Kulisse für Hochzeitsfotografen. Alljährlich im Juli findet dort das Friedensengelfest statt, das mehrere Tage dauert.
In der Prinzregentenstraße liegt das Prinzregententheater, das man 1901 nach dem Vorbild des Bayreuther Festspielhauses errichtete und seinen Namen dem Prinzregenten Luitpold verdankt. Es wird für Klassik-, Opern- und Tanztheater-Aufführungen genutzt und einmal im Jahr zur Verleihung des Bayerische Film- und Fernsehpreises.

Unbedingt besuchen sollte man mal den Kocherlball am Chinesischen Turm. Ursprünglich haben sich die Münchner Hausangestellten hier in aller Herrgottsfrühe zu einem Ball unter freiem Himmel getroffen. Und auch heute noch findet das Ganze von 6.00 bis 10.00 Uhr morgens statt. Aber das frühe Aufstehen lohnt sich, denn diese einzigartige Atmosphäre sollte man mal erlebt haben.

Bogenhausen ist facettenreich und doch dörflich

Wer an Bogenhausen denkt, dem fallen vor allem die Villenviertel ein. Aber der Stadtteil bietet sehr viel mehr. Es gibt dicht bebaute Flächen, aber auch ruhige, fast ländliche Gegenden mit Grünanlagen, Biotopen und weitläufigen Wiesen. Deshalb ist der Bezirk bei Familien so beliebt. Und obwohl man in einer Millionenstadt wohnt, trifft man oft auf bekannte Gesichter. Ohne sich zu verabreden, sieht man sich automatisch im Winter beim Eislaufen im Prinzregentenstadion, am Schlittenberg an der Neuberghauser Straße oder auf dem Christkindelmarkt am Chinesischen Turm, ganzjährig im Kino am Rosenkavaliersplatz, zum Sport im TSV Jahn, Sport Scheck oder Rothof und im Sommer beim Baden im „Prinzi“. Das gibt dem Quartier einen nahezu dörflichen Charakter.

München-Symbol Zamperl 2.0 Französische Bulldogge